10.03. - Addo Lodge Tag 2



"Die haben hier gar keine Elefanten." 

"Oder die sind elektrisch betrieben und derzeit außer Betrieb."


Originalton um halb Sieben heute Morgen.


Kurz danach:


Durch die Büsche sind sie klar zu erkennen und da es sehr leise ist, scheinen sie auch nicht elektrisch zu funktionieren. Fazit: In der Elephant Lodge gibt es (echte) Elefanten!


Wir frühstücken um 8, haben uns um 10 mit einem Guide verabredet, der mit uns 2 Stunden durch den Busch wandern muss. Denzley ist 43 Jahre, kommt aus Simbabwe, spricht 6 Afrikanische Sprachen und Englisch, hat zwei Töchter und einen Sohn und ist geschieden. Er ist der einzige Guide hier im Park und macht das seit der Zeit nach Corona, davor war er zuhause in Simbabwe und davor schon Guide in einem Reservat unweit der Lodge, wo wir morgen ankommen.


Das Briefing und Onboarding ist schnell erledigt und er ist eingestellt. Probezeit 2 Stunden.


Wir wandern in langen Hosen (highly recommended) bei noch angenehmen Temperaturen los und ab geht es in die Büsche. 


Bush-Walking is slow information. 

Wir erfahren 1000ende Kleinigkeiten unterwegs, lernen viel über die Pflanzen und die verschiedenen Tierspuren. 



Z.B. je farbiger, desto gefährlicher. Dieser Dude hier, eine Hippie-Heuschrecke, ist nicht nur giftig, er versprüht bei Bedarf auch noch seltsam riechende Düfte.



Es gibt aber auch eher tote Materie, die wir hier entdecken.




Elefanten Poo, gut erkannt! Elefanten haben wie Pferde, Gnus etc. nur einen Magen. Deshalb ist der Dung very beliebt bei anderen Tieren, die sich nicht nach den Büschen strecken wollen und die halb verdaute Mahlzeit dann ganz verdauen.


Aber Vorsicht! Elefanten essen gerne stacheliges Zeugs und deshalb sollte man nicht barfuß in einen Haufen steigen.


Wo soviel Scheiße liegt, sollten die Produzenten nicht weit sein und so sehen wir nach einer halben Stunde auch unsere ersten Elefanten aus der Nähe.


Die drei Jungs wurden aus dem Kruger Nationalpark gerettet, nachdem die Eltern wegen Überbevölkerung durch die Regierung getötet wurden. Sie sind als Kinder hierher gekommen und inzwischen 34 und 35 Jahre alt. Da es drei Männchen sind, kriegen sie alle halbe Jahre Hormonspritzen, damit sie weniger an Ladys denken und nicht aggressiv werden.




Mehr als drei Tiere würde die Range hier nicht ernähren können, deshalb bleibt es bei drei Jungs.






Keinen km weiter treffen wir auf meine Lieblingstiere. 



Damit meine ich das Große da hinten, das Kleine ist zum Essen.







So coole Tiere so nah beobachten zu dürfen, ist echt einmalig. Neugierig sind sie auch noch ohne Ende und wir haben eine ganze Weile eine gute Zeit miteinander!


Weiter geht es immer wieder bergauf und bergab, hier zu einem Termitenhügel, der angeknabbert und repariert wurde. Es gibt hier eine Art Ameisenbär, der die Tiere liebt. Sie ihn wohl eher weniger.




 


Nach über zwei Stunden, in denen es immer wärmer wird, verabschieden wir uns, verabreden uns aber gleich wieder für heute nachmittag um 3. Dann gehen wir wieder mit, wenn er seinen Toyota durch die Büsche scheucht.


Nach dem Mittagsschläfchen, das meine Liege das Leben kostet (sorry, Fasten vergessen), treffen wir uns beim Eingang und sind nicht alleine. Ein Pärchen aus Deutschland nebst zuckersüßer Tochter, das in New York gelebt hat und gerade 2 Monate hier in Süd Afrika verbringt, begleitet uns.




Kurz denke ich darüber nach, doch noch ein wenig Luft aus unserem SUV zu lassen und heute Abend mal seinen Spuren zu folgen. Später stellt sich heraus, dass selbst der alte Toyota hier nicht immer ohne Allrad auskommt und so schonen wir unser eigenes Gerät halt noch ein bisschen.




Schwör: Im Defender hat sie mich noch NIE so angelächelt!





Die Sage besagt, dass diese Waterbocks als letztes die Arche Noah betreten haben und nur noch auf der Toilette Platz gefunden haben. Den Toilettensitz haben sie heute noch mit. 



Gibt es, wie hier links zu sehen, auch mit 4 Hörnern und 4 Ohren. Beeindruckend, dieses Afrika!



Am Ende der Landebahn für Flugzeuge ist einiges los. Gnus, Warzenschweine, verschiedene Antilopen und Giraffen geben sich hier ein Stelldichein.


Besagte Landebahn. Könnte auch eine Startbahn sein. 


Natürlich gibt es auch ein paar kleine Erfrischungen.


Sag ich doch - zuckersüß!



Nach mehr als zwei Stunden haben wir praktisch das komplette Gelände umrundet und sind echt begeistert!

Super Natur und Denzley hat einen guten Job gemacht!


Abends gibt es lecker Futter und wir sitzen noch eine Weile und erzählen mit einem jungen Pärchen aus Olpe über die Welt und über Mitarbeiterführung. Nehmen wir mit!


Und nun - gute Nacht und bis morgen, da wird es gruselig!



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