29. August - Invermere

29. August - West Glacier - Invermere, Kanada

Heute ist es also soweit, wir werden das erste Mal in unserem Leben einen Fuß auf Kanadischen Boden setzen!

Das Haus hier war eines der schönsten, in dem wir je hier in den USA übernachtet haben. Da könnte man sicher länger bleiben. Findet auch dieser Geselle, der sich auf einem Baum neben der Hütte Winterspeck anfrisst:

Wir düsen kurz von 10:00 Uhr zurück Richtung West Glacier, wo wir gestern hätten für unser Häuschen einchecken sollen. Das hat dann ein netter Farmmitarbeiter, der auch unser Häuschen gebaut hat, für uns telefonisch übernommen. Aber Ordnung muss sein und so setze ich meine Unterschrift unter die Rechnung und wie so oft sind wir "all set!".

Die nächsten 350km sind reine Landstraße, man darf aber meist 70 Meilen bzw. 110km/h, in Kanada 100km/h fahren. Hier gilt auch wieder das Metrische System, kommt uns am Anfang schon seltsam vor.

Nach eineinhalb Stunden erreichen wir die Kanadische Grenze. Davor schaut es schon so aus, als wären wir in Kanada und das wird sich danach auch nicht ändern.

Traitor! (Verräter!) steht da geschrieben. Offensichtlich ist nicht ganz Montana Trump-Land.

Die Einreise ist ähnlch wie in die USA, nur werden keine Fingerabdrücke genommen oder Fotos gemacht. Nach 10 Minuten Warten und einer kurzen Befragung sind wir durch und endlich in Kanada!

Nach 240km machen wir einen ersten Stopp in Fort Steele, einer renovierten Geisterstadt, die Anfang 1900 eine blühende Goldgräbersiedlung war und 1915 aufgelassen wurde. Sie wurde liebevoll hergerichtet, heute bevölkern einige Statisten das Örtchen und vertreiben uns die beinahe zwei Stunden, die wir hier bleiben.

Das Gelände ist recht groß und es stehen über 80 Gebäude hier. In die meisten kann man hineingehen, die hübsch dekorierten Räume anschauen oder in den Läden tatsächlich auch was einkaufen, wenn auch Güter neueren Datums.

Es gäbe auf dem Gelände sogar die Möglichkeit, im Hotel an der Mainstreet zu übernachten. Sie würden an der Homepage noch arbeiten, meint die Herrin des Hauses. Ziemlich witzig, eine Nacht im Museum!

Fort Steel ist auf alle Fälle einen Zwischenstopp und auch die 18 Kanadische Dollar Eintritt pro Person (etwa 12 Euro) wert. Also geht es um 15:30 Uhr wieder weiter, noch haben wir 120km bis Invermere vor uns.

Die beiden hier stören unterwegs eher, als sie Aufsehen erregen. Wir sind wieder die Einzigen, die sie spannend finden und stehen bleiben:

Ein vorbeirauschender LKW erschreckt die beiden maßlos, sie rennen panisch in den Wald.

Aufgrund des Buckels meinen wir, es hier mit einem Grizzly-Brüderpaar zu tun zu haben. Aber ich kann mich ja irren, schließlich sind wir völlige Bären-Novizen.

Um 17:00 Uhr sind wir in unserer heutigen Bleibe, dem Copper Point Resort. Hier wohnen wir in einer Suite mit 2 Schlafzimmern und exakt 4 Toiletten. Hatten wir selbst in LV noch nicht.

Wir reservieren uns einen Tisch im Black Forrest German Restaurant, wir haben Bock auf Schnitzel! Und tatsächlich ist es ein deutsch geführtes Restaurant mit Mädels in Dirndl, Stiegl (!) Bier aus Salzburg und die Schnitzel sind sogar gut!

Den Abend lassen die Jungs am Pool und im Jacuzzi ausklingen, ich schreibe Bericht und Jutta sieht ein wenig fern.

Kanada ist bisher echt genau so, wie wir uns das vorgestellt haben. Wenn der aktuelle Regen morgen wieder aufhört (heute hatten wir Sonnenschein und 23 Grad), dann wird auch unser morgige Ausflug in den Banff Nationalpark ein kleines Highlight werden.

Nach oben