25. August - Carlsbad

 

Donnerstag, 25. August 2016, Carlsbad

Eigentlich wollten wir um 06:00 aus den Federn und den Sonnenaufgang in den Dünen erleben. Der Wetterbericht sagt aber bedeckten Himmel und teilweise Regen an. Daher bleibt der Wecker mal aus und wir schlafen bis halb Acht. Wir sind also auch zeitlich in den USA "angekommen".

Ein Blick aus dem Fenster verrät aber, dass der Wetterbericht wieder mal komplett versagt hat, es hat strahlend blauen Himmel, die Sonne versteckt sich hinter einer winzigen Wolke. Auch gut, dafür geben wir jetzt Gas und fahren nochmals in den Park.

Der Regen hat Wunder vollbracht und alle menschlichen Spuren einfach weggefegt. Wir sind bei den ersten, die den Park heute Morgen betreten und der Park verströmt eine besondere Atmosphäre der Ruhe und Entspannung. Wir bleiben über zwei Stunden hier und tun auch ab und zu einfach nichts.

Selbst einen Elephant-Rock hab ich gefunden, wobei "rock" nicht ganz richtig ist, die Dünen und dieses Gebilde bestehen aus Gips und die "Felsen" entstehen, wenn der von den Wurzeln gefestigte Sand hinter einer Wanderdüne wieder zum Vorschein kommt.

Nach zwei Stunden müssen wir weiter. Wir wollen heute noch die größte Höhle Nordamerikas anschauen. Und Texas auch mal auf unserer Reiseliste haben, deshalb fahren wir via El Paso nach Carlsbad und streifen damit den westlichen Bereich dieses riesigen Bundesstaates, auch wenn das eine Stunde Umweg bedeutet.

El Paso ist eine Großstadt wie jede andere in dieser Gegend, wenn auch mit dem Unterschied, dass die mexikanische Grenze direkt durch die Stadt führt und Ciudad Juárez nur durch einen massiven Grenzwall vom US-Amerikanischen Land getrennt ist.

Nach Mexiko könnten wir zu Fuß rüberlaufen, das Auto dürfte nicht mit. Das lassen wir aber und bestaunen stattdessen den mega Zaun.

Wir tanken voll, kaufen noch bei Walmart Picknick-Fressalien ein und fahren weiter Richtung Norden / New Mexico.

Hier kommen wir in die zweite Grenzkontrolle, gute 60km nach der Grenze. Wahrheitsgemäß beantworte ich, dass wir keine US-Citizens sind und prompt müssen wir die Pässe, die natürlich im Koffer verstaut sind, vorzeigen. Dass sich bei Aris der Stempel gefühlt erst auf Seite 346 befindet, macht noch kurz Schwierigkeiten, aber die netten Beamten lassen uns anschließend freundlich winkend gewähren.

Es wird übrigens jedes Auto und jeder Fahrer für ein gigantisches Fotoalbum abgelichtet.

Nach vier Stunden Fahrt erreichen wir kurz vor unserem Ziel noch den "Guadeloupe National Park" (ein Wanderparadies, leider wegen aufziehender Unwetter heute keine Option). Hier erfahren wir, dass wir uns sputen müssen, wenn wir noch in die Höhle wollen, denn diese schließt um 16:00 Uhr die Pforten, mit dem Lift kann man aber noch länger hinunter. Es zögen aber weitere Gewitter durch und uns wird auf einem iPad auch gleich die Wetterlage erklärt. Es könne durchaus sein, dass wir gar nicht in die Höhle kommen. Aha. Dann geben wir mal Gas!

5 Minunten nach Vier sind wir im Visitor-Center und tatsächlich ist der "natural Trail" in die Tiefen bereits geschlossen. Beinahe deutsche Pünktlichkeit. Aber, so wird uns erklärt, dürfen wir heute gratis mit dem Lift runter, da sie heute Geburtstag haben. Heute vor 100 Jahren wurde Yellowstone als erster Nationalpark gegründet und deshalb ist heute Eintritt generell in allen Nationalparks $0. Auch schön, dann mal ab in die Tiefe.

Mit dem Lift geht es etwa 120 Meter runter und was dann folgt, haut uns aus den Socken!

Wir waren schon in vielen Hohlen, aber das schlägt alle um Welten! Man kan das mit Fotos gar nicht beschreiben, zumindest nicht mit 2D-Fotos, wie riesig die Hallen sind und welch fantastische Gebilde die Natur hier geschaffen hat. Deshalb hier nur ein paar Bilder - selbst anschauen!!!

Der Rundgang führt über 2km durch den Hauptteil der Höhle, der "natural trail" hinunter würde etwa 1,5 Stunden dauern.

Die "Eisenbahnschienen", die man hier sieht, sind die Handläufe des beinahe ebenen Rundganges. Daran kann man im Ansatz erahnen, welch riesige Ausmaße die Höhle hat.

Für Höhlenliebhaber und alle, die es noch werden wollen, ein absolutes MUSS! Ich hab noch gaaanz viele Bilder der Höhle, aber im Nachhinein sind die nur als Erinnerung gut, die Dimensionen und Farben spiegeln sie nie im Leben wider.

Ganz von den Socken fahren wir wieder mit dem Lift "ins Leben", nur um zu erfahren, dass heute aufgrund der Witterung die "Fledermausshow" ausfällt und sie um 19:00 Uhr den Park schließen. Sicher gelogen, die wollen doch nur ihren Geburtstag in Ruhe feiern und ordentlich einen Saufen!

Schade jedenfalls, denn wegen den Fledermäusen, die jede Nacht in Schwärmen von mehreren 100.000 Tieren die Höhle verlassen, haben wir uns in Carlsbad ein Zimmer im Days Inn genommen. Auch ein Grund, wieder mal in die Gegend zu kommen!

Abends gehen wir nach Konsultation von Trip-Advisor im "Yellow Brix", dem "2. besten Restaurant in Carlsbad" essen und werden nicht enttäuscht. Das Days Inn ist mit neuen Möbeln aufgemotzt und auch eine gute Wahl. Wir haben heute also nichts falsch gemacht und gehen glücklich um kurz nach zehn pennen.

 

 

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