Gardiner – Old Faithful
Heute gehen wir mal ausnahmsweise nicht erst Baden, sondern erkunden einen uns noch unbekannten Teil der Mammoth Hot Springs, den „Unteren“. Bisher (die letzen zwei Jahre) haben wir es geschafft, den Upper Terrace Drive und den oberen Teil der terassenförmigen Heißwasserquellen zu besuchen und waren nicht sehr begeistert.
Hier unten gibt es aber die tatsächlich viel schöneren Gebilde und Wasserfälle, was uns in über einer Stunde durch das gesamte Gebiet führt. Und es ist wirklich toll! Tipp: Bei den Toiletten oder in der Nähe parken und einfach loslaufen.
Diese Japanerin irritiert uns völlig (wobei sie nur ein Bespiel von vielen schrägen Gestalten hier ist, aber sie läuft halt grad vor uns). Die Jacke hat sie sinnvollerweise verkehrt herum angezogen. Möglcherweise ien Trend???
Wohl eher nicht, denn soooo bequem scheint es nicht zu sein.
Kopfschüttelnd fahren wir weiter. Linus will unbedingt an einen See, ein wenig „chillen“, was wir natürlich prompt am erst besten See in die Tat umsetzen. Da wir nun schon das vierte Auto sind, das hier in der Parkbucht parkt, gesellen sich schnell weitere dazu, es könnte ja was zu sehen geben! Was es auch tut, aber eben weder einen Bären noch sonstige außergewöhnliche Tierbeobachtungen.
Zwischen Mammoth und Norris wird die Straße neu errichtet bzw. erweitert und das bedeutet Wartezeiten bis zu einer halben Stunde. In der Nacht (23:00-05:00 Uhr) ist die Straße komplett gesperrt, was einen Umweg von ca. 100km bedeuten würde, aber es ist ja noch Vormittag.
Ein kurzer Abstecher gilt dem Firehole Canyon, dessen Wasserfälle wir besuchen und die Füße bei der Badestation in den Bach hängen – herrlich!
Später fahren wir an sämtlichen Schönheiten einfach vorbei und versuchen, in der Old Faithful Lodge gleich einzuchecken, was gelingt. Diesmal haben wir die Cabins 115 und 118, direkt nebeneinander und gewohnt klein und ohne Zusatzausstattung, dafür mit einem großen und einem kleinen Bett und eigener Dusche. Eine spätere Nachschau im Old Faithful Inn ergibt: Es ist schöner hier in den Cabins, gleich groß, aber eben nicht in einem Hotelkomplex (ok, die haben eine Kaffeemaschine, wir nicht).
Nach dem wir unsere Häuschen bezogen haben, machen wir einen Rundgang über die Upper Geyser Basin direkt vor der Haustüre.
Auf halben Weg zum Morning Glory Pool liegt Grand Geyser. Es ist gerade mal 18:00 Uhr und die Vorhersage schreibt was von „17:30 – 20:30“, es kann also jederzeit losgehen!
Also setzen wir uns gespannt auf eine der vielen Bänke, die um den Geyser stehen und warten in der wärmenden Sonne. Immerhin ist der Grant Geyser der größte vorhersagbare Geyser der Welt! Mit von der Partie sind sicher an die 100 Leute, die gespannt dem bevorstehenden Ereignis entgegenfiebern. Und mal was besonderes: Keine Kamera! Nicht mal ein Handy hab ich dabei! Wenn es also der schönste Ausbruch aller Zeiten wird, werd ich ihn für mich behalten :). „Largest predictable geyser in the world!“ – Mal sehen, ob das stimmt!
Um 18:30 Uhr ist noch nichts passiert. Ein Ranger, den wir fragen, meint, dass er heute um etwa 19:00 Uhr losgehen wird. Wir haben Urlaub und nichts ist schöner, als nichts zu tun zu haben, außer auf einen Geyser zu warten!
Um 19:00 Uhr ist noch nichts passiert.
Um 19:30 Uhr verschwindet die Sonne und es wird kalt. Diese Wartesession hatten wir eigentlich nicht vor und auch keine Jacken dabei.
Um 19:45 Uhr gehen wir was essen (die Jungs wollen eigentlich noch bleiben „Jetzt haben wir schon soooo lange gewartet“ – sie geben aber dann doch klein bei) und ich kauf mir gleich eine Yellowstone-Jacke zum Wärmen.
Um 20:15 Uhr marschieren wir nochmal hin, es sitzen immer noch (fast) alle da. Dann kann es nun bitte losgehen! Jutta beschließt, bevor es ganz dunkel wird, zu unseren Cabins zurückzulaufen, wir warten die paar Minuten noch ab, muss ja gleich so weit sein!
Um 20:30 ist der „Slot“ zu Ende, der Geyser immer noch in Wartestellung, als sich der Himmel verdunkelt (ok, die Sonne ist schon länger untergegangen, aber es ziehen dicke Wolken auf) und zudem beginnt es in der Ferne, heftig zu blitzen.
Als wir um 21:00 Uhr endlich die Rückreise antreten, ist der Geyser immer noch nicht aktiv geworden (faule S..) und wir beeilen uns, im Schein der Handy-Taschenlampen dem aufziehenden Gewitter zu entfliehen. Auch alle anderen Wartenden geben auf und so machen wir einen lustigen Laternenlauf einmal über den Geyser-Hill beim Old Faithful. Als wir 20 Minuten später bei unserer Cabin ankommen, geht es erst richtig los. Ein Gewitter mit Donner, Blitzen und heftigstem Regen, den wir in der Lodge gemütlich bei einem Kakao / Kaffee vorbeiziehen lassen. Schwein gehabt!
Und da es hier kein Internet und auch keinen Fernseher gibt, schlafen wir alle schon um 22:00 Uhr, was für diesen Urlaub beinahe Rekord darstellt.