Tag 6, Yellowstone pur

Tag 6, 22. Aug. 2012, Yellowstone pur

Tatsächlich schaffen wir nach einer unbequemen Nacht auf den unbequemen Betten und fröstelnden Temperaturen am Morgen (5 Grad) den Start um 07:00 Uhr.


Wir wollen heute nicht mehr hinter 1.000 Chinesen, die aus hunderten Bussen entsteigen, die Schönheiten hier bewundern. Der Genuss soll (fast) uns Alleine gehören!

Ein Fehler!

Als wir um kurz vor 08:00 nach knapp 40 Meilen (60km) das Old Faithful Basin erreichen und als erstes den Grand Prismatic Spring ansteuern, erkennen wir das Problem:

Es ist saukalt (jetzt ca. 7 Grad) und die heißen Quellen produzieren jeeeede Menge Nebel, so dass von den schönen Pools gerade mal gar nichts zu sehen ist.

Also das nächste mal 40 Grad Außentemperatur abwarten, dann passt das wesentlich besser. Wieder was gelernt!

Im Ernst: Die besten „Aussichten“ hat man bei Hitze am Nachmittag. Derzeit haben wir 27 Grad, was gerade so geht. Wer kann und will, sollte die Pools also nach dem Mittagessen genießen.

Außerdem ist der Yellowstone stark wetterabhängig. Was bei Sonnenschein super aussieht, entpuppt sich bei Bewölkung als lahme Erscheinung.

Ich würde sagen, bei Sonnenschein 100%, bei Bewölkung gerade noch 40%, bei Regen sicher noch weniger optische Highlights. Das zeigt sich besonders bei den Farben, welche in der Sonne leuchten, bei Bewölkung einfach verschwinden.

Trotz zeitweiser Bewölkung und viel kältebedingtem Nebel genießen wir das Gezische und Gebrodle, das einfach an jeder Ecke vorherrscht.


Wir besuchen all die schönen Ecken, die wir gestern wegen Überfüllung ausgelassen haben und machen gefühlte 1.000 Fotos (tatsächlich sind es „nur“ 379, das wären zu analogen Zeiten immerhin 11 Rollen Film gewesen).

Die besuchten Gegenden dieses Tages (in dieser Reihenfolge, ich lass mal die Bilder für sich sprechen):

Midway Geyser Basin
Leider ist es bewölkt und kalt, so dass der Grand Prismatic Spring eigentlich gar nicht zu sehen ist.













Biscuit Basin
Es brodelt und spuckt, dass es eine wahre Freude ist!






Die Farben stammen von Bakterien, die je nach Temperatur eine andere Gattung gedeihen lassen und eine andere Farbe annehmen. Natürlich sind die "blauen" die heißesten Typen !

Old Faithful
(Frühstücken)
Zwar wird der Old Faithful bald wieder ausbrechen, aber das haben wir nun schon zweimal gesehen, also fahren wir nach dem Frühstück (alle möglichen süßen Speisen, wirklich gut!) weiter.

Black Sand Basin

Die Sonne kommt langsam wieder zum Vorschein, wir besuchen unter Anderem den Emerald Pool.




Jeder Zentimeter im Park führt über Holzplanken. Und das Beste: Es gibt genau 0 Schrauben. Alles ist genagelt. Ok, man braucht dazu keinen Akku, aber wieder typisch amerikanisch. Auch in keiner Hütte und in keinem Haus haben wir je eine Schraube gesehen.


Der Emerald Pool.







 

Lower Geysir Basin
Da hatten die 10.000 Chinesen gestern recht: Eine wirklich eindrucksvolle Gegend mit vielen unterschiedlichen und spannenden Geysiren und Schlamm-Vulkanen gespickter Bereich des Parks.


Die sieht man hier sehr oft. Leute mit TOTAL praktischen neuen Fotoapparaten, mit denen man auch Filme drehen kann. Unbedingt aus dem Weg gehen, denn die eigenen Füße sehen sie dabei nicht .













Firehole Falls
Kann man per Auto durchfahren, für uns nicht so spannend, da wir Zuhause wirklich schönere Wasserfälle haben. Bademöglichkeit für harte Jungs.



Keine Ahnung, wie das Ding hieß

Ganz kleiner Rundweg mit drei heißen Quellen. Putzig!






Artists Paintpots
Herrliche Farben, wenn die Sonne scheint. Wenn nicht – Geschmackssache.












Roaring Mountain
Für Amerikaner. Liegt mit 0m Abstand an der Straße.


Mammoth Hot Springs (Mittagessen)
Die „Springs“ sind weitestgehend ausgetrocknet und somit für uns nicht die 2 Stunden round-walk wert, die hier vorgeschlagen werden. Wir fahren den Upper Plateau Drive, der an einigen interessanten Stellen vorbeiführt.

Vor allem haben wir jetzt aber HUNGER! und suchen uns ein Mittagessen. Wir essen im Mammoth Hotel, da wir keinerlei Alternativen finden, recht gut und preiswert.








Blacktail Plateau Drive
Hier wollten wir (neben der Umfahrung einer Baustelle) mal „richtige“ Tiere sichten.
 

Da ist er!
Unser erster Bär!!!!



Nachdem sich der "Bär" 5 Minuten lang überhaupt nicht bewegt, steht fest: Das ist ein FELS, kein Bär!

Aber wir haben doch noch Erfolg:
Ein Elch (Moose) versteckte sich erfolgreich im Gebüsch:


 

Wilde Tiere erkennt man übrigens nicht selbst, sondern an ihren "Nebenwirkungen":

 

Pertified Tree
Nur was für Puristen. Da gibt es genau EINEN Baum zu besichtigen. Nicht der Rede wert.

Tower Fall

Schön anzuschauen, aber nichts außergewöhnliches. Wenn einer von euch im Flachland lebt, unbedingt einen Abstecher wert.


Canyon Village
Hier ist der Name des Parks entstanden. Ob wir uns das Morgen noch anschauen, ist ungewiss.

Defacto ist der untere Loop sicher der ereignisreichere. „Oben rum“ dominiert die Landschaft und ev. kann man auch einen Bären und ganz sicher auch ein Bison sichten.



 

Gefahren sind wir heute knapp 200km in 4 Stunden, 7 Stunden waren wir in den verschiedenen Parks und sind sicher an die 10km gewandert.

Was uns wirklich erstaunt, ist die Tatsache, dass die verschiedenen bekannten Sehenswürdigkeiten NIRGENDS beschrieben sind.
So findet man den GRAND PRISMATIC SPRING im Midway Geysir Basin, den EMERALD POOL im Black Sand Basin. Stehen tut das nirgends, man muss einfach alle Spots anschauen, dann wird man wohl das eine oder andere Gesuchte finden.

Um halb Acht gehen wir bei uns in der Lodge was Essen. Ich versuche noch, ein Internet zu bekommen, leider erfolglos.

Müde vom erlebnisreichen Tag fallen wir alle um neun Uhr ins Bett (die Kids sind sicher noch am Spielen, sind aber in der Nachbarbarracke, stört uns also nicht).

Morgen wollen wir nochmals ein paar Highlights anschauen, dann nach Jackson weiterfahren.

Tag 7, Yellowstone - Jackson

Tag 5, Henrys Lake - Yellowstone

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