Tag 14 - Moab

 

Eigentlich wollte Linus den Wecker stellen und uns zum Sonneaufgang wecken, aber ich wache früh genug selbst auf und wecke ihn dann halt. Jutta möchte erst mal nicht mit, bis ihr einfällt, wo wir gerade sind!

Sonnenaufgang im Monument Valley, einer der zwei einzigen Gründe (neben dem Sonnenuntergang), warum man sich ein Zimmer im "The View" gönnen sollte!

Und so gesellt sie sich dann doch noch zu uns in die wie immer so stille und spannende Atmosphäre, wenn alle auf das erste Erscheinen der gelben Scheibe warten.

D.h. eigentlich wäre es ruhig, würde nicht ein hypernervöser Japaner seiner Partnerin verschiedene Positionen soufflieren, um an ein wirklich wirklich gutes Handyfoto zu kommen. Echt nervig!

Nach einem wirklich ausgezeichneten Frühstück im Hotel, das wir zwar bezahlen müssen, aber mit unseren Coupons um $10 pro Person zu haben ist, machen wir uns in das Tal der Monumente. 2011 hatten wir Steine so satt, dass wir vor dem 16 Meilen langen Loop glatt umgedreht hatten. Nun soll es eben so sein!

Kleiner Fotokurs:

1. Wir suchen uns irgendeinen Hintergrund.

2. Wir nehmen diese erst mal langweilige Szene und plazieren einen Gegenstand oder eine Person davor:

3. Schon viel besser! Nun lassen wir die Person mal machen und freuen uns auf ein gelungenes Ergebnis!

4. Sind wir zufrieden, lassen wir die Person weitermachen. Lässigkeit kann man lernen!

Als wir wieder rausfahren, denken wir erst mal an Drachenfliegen, bewegt sich doch ein Objekt in mehr als 100m Höhe. Echt spannend! Wir fahren näher ran und der Drache entpuppt sich als Zelt. Ob die das je wiederfinden?

2011 waren wir schon mal hier, wie gesagt. Am Parkeingang wurde damals schon gespaßt. Nun können wir das in Version 2.0 besser!

Wir fahren zweimal vorbei und können es kaum glauben: Das Schild von Forrest Gump ist weg! Hier stand doch immer ein Hinweis darauf, dass Forrest Gump seinen Lauf quer durch die USA genau hier beendet hat! Nun hat das offensichtlich jemand bei sich zu Hause als hübsche Dekoration stehen.

Kurz darauf sind wir in Mexican Hat, das außer einer Tankstelle und 3 Motels nichts zu bieten hat. Immer noch nicht. Muss mal mit dem Stadtentwickler reden.

Und wenn wir schon hier sind, machen wir den "Gooseneck State Park" gleich mit. $5 Eintritt ist in Ordnung, Wir rechnen hoch, dass mindestens 20 Leute benötigt werden, damit die beiden Ladys hier zumindest mit Kaffee versorgt werden können. Vermutlich trinken sie Tee, denn der Park ist leer.

Der kürzeste Weg zu den "Natural Bridges" führt über den "Moki Dugway", einer Straße, die mich immer schon fasziniert hat. Wer schon mal hier gefahren ist, der kann auf dem folgenden Foto die Streckenführung zumindest erahnen:

Auf knapp 5 ungeteerten Kilometern überwindet die Straße über 300 Höhenmeter, teilweise direkt in den Fels gesprengt.

40 Meilen weiter liegt das "Natural Bridges National Monument". Hier waren wir 2011 schon einmal, allerdings bei strömendem Regen. Heute ist das Wetter besser zu uns und die knapp 35 Grad erlauben sogar kurze Spaziergänge.

Auch hier haben die Anszasi ihre Bauten errichtet, diesmal sogar halbwegs in der Nähe von Wasser, was ungewöhnlich ist. Auch hier haben alle Bewohner um 1200 n.Chr. ihren Besitz verlassen. Bis heute weiß niemand, weshalb.

Hier könnte man mit 50 Höhenmetern und einem km Fußmarsch bis unter eine der Brücken. Das lassen wir aus, wollen wir heute doch noch in Moab ankommen und es sind noch gute 180km dahin. Tolle Ausrede, gell?

Die Route 95, die von Hanksville im Westen rüberkommt, ist wirklich ein Scenic Byway und wir genießen die Fahrt.

Mit dieser Lady hier unterhalten wir uns eine viertel Stunde lang köstlich. Sie stammt aus Moab, lebte mit 17 in Las Vegas und heute hier neben dem Highway in einem Wohnwagen.

Wir haben das Gefühl, dass extrem viele Byways und Parkstraßen vor Kurzem komplett erneuert wurden. Diese Baustelle ist eine der wenigen, die wir bisher gesehen haben. Und der Straßenbau ist sicher nicht dem neuen Präsidenten geschuldet, das hat alles schon sein Kollege Obama eingeleiert.

In Moab in unserem Condo 3296 angekommen, sind wir sofort "zuhause", sind wir nun doch schon das dritte mal hier und finden uns sofort zurecht. Nach einem ordentlichen Einkauf im örtlichen Supermarkt und ein paar guten Ribs im "Iron" fallen wir wie immer müde ins Bett.

Ach ist das herrlich, wieder hier zu sein!

 

 

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