31. August - Carrs Landing

31. August - Rogers Pass - Carrs Landing

Der heutige Tag ist eigentlich schnell erzählt.

Laut unserem Reiseführer ist die Route über die BC23 und BC6 die wesentlich schönere, als die kürzere weiter über den Trans Canada 1 und dann runter über die 97a. Zudem sei hier weniger Verkehr.

So starten wir den heutigen Morgen noch vor Neun und fahren bei leichtem Nieselregen los. Frühstück wollen wir hier nicht auch noch bezahlen, das machen wir irgendwo unterwegs, so der Plan.

Den Glacier Nationalpark durchfahren wir wie die anderen Parks auf der Autobahn. Das schlechte Wetter ist nicht schuld, dass man von der Straße aus keine Gletscher sieht, die wären auch bei Sonnenschein von hier aus nicht sichtbar. Aber es starten einige Trails hier unten und mit größeren Wanderungen könnte man hier zu einigen Gletschern hochsteigen.

Unser Ziel heißt nach wie vor Vancouver und Wanderungen stehen nicht auf dem Plan.

Kurz vor Revelstoke fahren wir durch den Revelstoke Mountain Nationalpark bzw. tangieren diesen. Einen kleinen Zwischenstopp machen wir bei den "Giant Cedars", wo das erste mal unsere Eintrittskarte kontrolliert wird. Bisher hätten wir die nicht gebraucht. Wie denn auch, auf der Autobahn gibt es keine Kontrollhäuschen.

Auf einem 700m langen Boardwalk kann man 500 Jahre alte Zedern bewunden. Da es gerade aufgehört hat, zu regnen, kommt man sich buchstäblich wie im Regenwald vor.

Eine tolle kleine Abwechslung.

30km weiter frühstücken wir in der Kleinstadt Revelstoke bei Tim Hortons, wo es in Rekordzeit lecker Kaffee und diverse Snacks gibt. Kann man empfehlen, hat geschmeckt.

Direkt in Revelstoke biegen wir ab in den Süden, der BC23 folgend. Hier ist tatsächlich überhaubt nichts los, die Straße leer. Wir fahren durch Wälder, immer dem Upper Arrow Lake folgend, bis zur Shelter Bay und der Fähre über genau diesen See.

Eigentlich dachte ich, dass hier ständig Fähren hin und her verkehren. Dem ist aber nicht so. Eine Fahrt dauert 20 Minuten und es ist nur eine Fähre unterwegs. Das macht genau 1 Stunde, bis die wieder hier ist - die letzte ist gerade abgefahren. Dafür legt sie pünktlich um 11:00 Uhr an und wir sind in der ersten Reihe.

Auf der anderen Seite des Sees geht es etwa 100km in den Süden, ehe es wieder auf eine Fähre geht. Hier sehen wir auch den ersten Waldbrand unserer Reise durch Kanada. Alle anderen Brände sind offensichtlich durch den Regen gelöscht worden, dieser war hartnäckiger.

Bei der zweiten Fähre haben wir Glück und können fast direkt drauffahren. Die Passage ist viel kürzer und sollte daher normalerweise auch schneller gehen. Was folgt, ist eine wunderschöne Fahrt durch die Wildnis. Für die paar Seelen hier haben sie wieder eine mächtige Straße gebaut. Da stehen die Kanadier den Amerikanern in nichts nach.

Um 16:00 Uhr sind wir bei unseren heutigen Gastgebern in "Eagles Nest", einenm kleinen B&B, das nur unsere zwei Zimmer vermietet. Das männliche Pärchen ist super nett und wir plaudern eine ganze Weile. Besonders Trump hat es ihnen angetan, sie feixen beide wie die wilden über den "stupid idiot". Ihre zwei Hunde (ein 12 Jahre alter Jack Russel und eine fast eben so alte Chiwawa-Dame) sind von ihnen gerettet worden und schließen uns sofort ins Herz. Das sind ganz offensichtlich die Kinder dieser zwei älteren Herren.

Uns gefällt es hier super gut, alles ist bis ins Detail schön hergerichtet und wir haben praktisch das ganze Haus für uns alleine, samt Whirlpool auf der Terasse und Billiard-Raum.

Abends geht es schick essen zur "Gray Monk Winery", einer der vielen Weinkellereien hier in der Gegend. Hier wird überall Wein angebaut und kann natürlich auch hier verköstigt und gekauft werden. Und vor dem Schlafengehen gibt es noch eine kleine Session im Whirlpool.

Alles in Allem ist die Welt nach dem Reinfall von gestern wieder in Ordnung und Kanada wieder hübsch und toll. Natürlich spielt auch das Wetter eine Rolle, denn es ist mti 23 Grad und Sonneschein gerade richtig.

Hier die Route von heute:

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