Tag 8 - Canyon de Chelly

 

Let´s come together!

Nach einer längeren internetlosen Zeit sitze ich heute hier in Moab, wo die Bits und Bytes endlich wieder ordentlich fließen! Dafür herrscht aber auch gehöriger Nachholbedarf, denn einige Tage unseres geruhsamsten Urlaubs aller Zeiten sind vergangen, die hier aber natürlich niedergeschrieben gehören!

Deshalb starten wir doch dort, wo wir aufgehört haben, nämlich in Chinle, einem kleinen Nest in Arizona, das neben 3 Unterkünften (Best Western, neuerdings ein Holyday Inn und eben der Thunderbird Lodge, wo wir genächtigt haben) genau gar nichts zu bieten hat. Na ja, schlimmstenfalls kommt man in das ortsansäßige "Youth Correction Center", einem Jugendgefängnis der mittleren Sicherheitsstufe, in dem böse Jungs und Mädchen wohl auf den rechten Weg gebracht werden sollen. Aber aus dem Alter sind wir (fast) alle raus, es droht keine Gefahr.

Eine kleine Anekdote zum Check-In hätte ich noch: Nachdem bei der Thunderbird-Lodge die Rezeption nicht zu finden ist, frag ich die Kassiererin in der Thunderbird-Cafeteria um den Weg: "Excuse me, could you please tell me the way to the reception?" mit der Antwort: "I have never been asked this question before - no, I´m sorry!", uns somit keine Antwort und Weitersuchen. Die Rezeption befindet sich schließlich in der "Trading Post" keine 10 Meter weiter. Einen sehr kleinen Wirkungskreis, den die nette Dame da offensichtlich hat!

Wir packen wie üblich unsere Sachen bis kurz vor Neun, beschließen, das Frühstück irgendwo unterwegs zu inszenieren und gehen deshalb noch kurz an die örtliche Tanke und kaufen "Brot" und das verfügbare Drumrum. Irgendwo finden wir sicher ein Plätzchen.

Und so geht es bei bestem Wetter und 30 Grad an die nächste neue Attraktion unserer Reise, den Canyon de Chelly, der übrigens nicht wie die berühmte Musikerfamilie ausgesprochen wird, sonder eher wie "de Scheji". Wir erinnern uns an die spanische Aussprache von LL? Richtig! "Majorka" und nicht "Malle"!

Das kleine National Monument ist im Wesentlichen eine Fahrt am südlichen Rim entlang eines Canyons, der teilweise bewirtschaftet ist und nur mit Guides per Pinzgauer (orischinal Ösimaterial) von der Talsohle aus erkundet werden kann. Wir begnügen uns Juttas Rücken wegen mit dem Abfahren der schönen Aussichtspunkte, die es entlang der Schlucht zu erkunden gibt. Wenn man nicht vorhat, den "White House Trail" zu gehen (ca. 4km hin und zurück, 250 Höhenmeter, einziger Zugang ins Tal ohne Guides), kann man in gut zwei bis drei Stunden dieses Monument ausgiebig erkunden.

Liebhaber roter Felsen (sind wir eh) kommen voll auf ihre Kosten:

Warum heißt der eigentlich "Spider Rock"? fragt mich Linus gerade. Keine Ahnung. Echt nicht. Auf alle Fälle ist der Canyon hübsch anzuschauen, eine extra Anreise würde ich nicht jedem ans Herz legen. Bei uns lag er halt am Weg und "da nehmen wir den noch mit".

Kurz nach Mittag machen wir uns auf den Weg nach Page und fahren durch eine hübsche Landschaft bis nach Kayenta, wo wir in wenigen Tagen wieder vorbeikommen werden. Bilder von der Reise hab ich keine gefunden, dafür hilft wieder mal Google bei der Orientierung:

In Page checken wir im "Motel 6" ein, der billigsten Bleibe, die ich für die eine Nacht hier gefunden habe. Wir waren 2011 in einem furchtbaren 4er Zimmer untergebracht, nun wurde das Hotel grundlegend erneuert und wir nächtigen in schönen neuen Zimmern sogar mit Verbindungstüre.

Bevor wir im Dennys zu Abend essen, gehen wir noch einen Abstecher zum "Horse Shoe Bend", einer früher als Geheimtipp gehandelten Schönheit. Das ist heute beim Sonnenuntergang DEFINITIV nicht mehr der Fall!

Vor 6 Jahren waren hier zwar schon Abstellplätze für gut 20 Fahrzeuge, nun sind aber 5 Toilettenhäuschen und ein paar mehr Plätzchen für die Heerscharen von Besuchern dazugekommen.

Egal, wir sind mit von der Partie! Fotos von der Kurve gibt es zur Genüge, zudem ist es echt schwierig, einen vernünfitgen Ort für ein Foto zu bekommen. Ich stell mich dann lieber in die zweite Reihe und siehe da: Echt schön hier!

Unfassbar, was hier für ein Gedränge herrscht! Gott sei Dank stürzt hier nie jemand ab (nur "Absichtliche"), das grenzt an ein Wunder!

Zufrieden gehen wir wie gesagt bei Denny´s schlemmen (übrigens das langsamste und unorganisierteste Lokal dieser Kette findet man exakt hier in Page) und hauen uns um 22:00 Uhr auf die müden Ohren.

Das mit der Uhrzeit ist übrigens hier in der Gegend eher frustrierend. Über dem Damm des Lake Powell liegt Utah und da ist es bereits eine Stunde später. Die Marina hat also eine andere Zeit als die Stadt selbst. Also sollten wir eine Stunde eher morgen am Hafen sein. Dort waren wir ja auch noch, fällt mir gerade ein, und haben noch für das Boot morgen früh eingecheckt und das "paperwork" erledigt. Wir müssen morgen also nur noch das Boot übernehmen und los geht es.

So zumindest der Plan. Dass es alles anders kommen soll, davon erfahrt ihr morgen mehr!

 

 

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